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FINANZHILFEN

FINANZIERUNG

Durch ver­bund­be­ding­te Bela­stun­gen ent­ste­hen den Ver­kehrs­un­ter­neh­men im saarVV zusätz­li­che Kosten und Ein­nah­me­aus­fäl­le. Die Lan­des­re­gie­rung gleicht die­ses Defi­zit auf Grund­la­ge eines Finan­zie­rungs­ver­trags teil­wei­se aus, um so die Initia­ti­ve und Zusam­men­ar­beit der betei­lig­ten Unter­neh­men zu för­dern. Dane­ben unter­stützt das Land die Ver­kehrs­un­ter­neh­men beim Aus­bau zukunfts­fä­hi­ger Fahr­geld­ma­nage­ments- und Aus­kunfts­sy­ste­me.

FINANZHILFEN DER AUFGABENTRÄGER

Mit dem Gesetz über den öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehr im Saar­land (ÖPNVG) wur­de der zuvor auf ver­trag­li­cher Basis ver­ein­bar­te lan­des­wei­te Ver­kehrs­ver­bund auf Schie­ne und Stra­ße sowie der gemein­sa­me Ver­bund­ta­rif ver­pflich­tend für alle Betrei­ber des ÖPNV im Saar­land vor­ge­schrie­ben.

Das Gesetz schreibt Auf­ga­ben­trä­gern und Ver­kehrs­un­ter­neh­men vor, den ÖPNV im Rah­men vor­ge­ge­be­ner all­ge­mei­ner Vor­schrif­ten zu gestal­ten. So wird der gemein­sa­me Ver­bund­ta­rif als eine gemein­wirt­schaft­li­che Ver­pflich­tung der Ver­kehrs­un­ter­neh­men auf­grund einer all­ge­mei­nen Vor­schrift gemäß Arti­kel 3 Absatz 2 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1370/2007 des Euro­päi­schen Par­la­ments und des Rates vom 23.10.2007 über öffent­li­che Per­so­nen­ver­kehrs­dien­ste auf Schie­ne und Stra­ße vor­ge­ge­ben. Bestehen­de Haus­ta­ri­fe, die aus­schließ­lich räum­lich begrenzt inner­halb des Saar­lan­des gel­ten, sol­len nach Inkraft­tre­ten die­ses Geset­zes in den Ver­bund­ta­rif inte­griert wer­den.

Die gesetz­li­chen Vor­ga­ben erfor­dern eine enge Abstim­mung und Zusam­men­ar­beit zwi­schen der Auf­ga­ben­trä­ger-Ebe­ne und den Ver­kehrs­un­ter­neh­men. Daher ver­pflich­tet das ÖPNV-Gesetz den Ver­bund der Auf­ga­ben­trä­ger und den Ver­bund der Ver­kehrs­un­ter­neh­men zur ver­trau­ens­vol­len Zusam­men­ar­beit und Abstim­mung.

VERTRAG ZUR KOOPERATION & DIENSTLEISTUNG: WEITERENTWICKLUNG DES SAARVV

In Aus­ge­stal­tung die­ser gesetz­li­chen Ver­pflich­tung wur­de die­se Zusam­men­ar­beit und die wei­te­re Ent­wick­lung des Ver­kehrs­ver­bun­des in einem Koope­ra­ti­ons- und Dienst­lei­stungs­ver­trag (KDV) zwi­schen der Lan­des­re­gie­rung, dem Zweck­ver­band Per­so­nen­nah­ver­kehr Saar­land ZPS und der SNS Saar­län­di­sche Nah­ver­kehrs-Ser­vice GmbH ver­ein­bart.

Die Ver­trags­part­ner stre­ben gemein­sam die Wei­ter­ent­wick­lung des Ver­bun­des im Sin­ne der Zie­le und all­ge­mei­nen Anfor­de­run­gen des ÖPNV-Geset­zes an, um den sich wan­deln­den gesell­schaft­li­chen und demo­gra­fi­schen Rah­men­be­din­gun­gen, den Anfor­de­run­gen an einen nach­hal­ti­gen Umwelt­schutz sowie den Anfor­de­run­gen der Fahr­gä­ste Rech­nung zu tra­gen. Mit dem Ziel einer Erhö­hung des Anteils der ÖPNV-Nut­zung im Modal Split arbei­ten sie bei der Pla­nung und Ver­wirk­li­chung des Ange­bots im ÖPNV des Saar­lan­des ver­trau­ens­voll zusam­men.

Zur Ver­tie­fung die­ser Zusam­men­ar­beit wur­de ein Bei­rat aus Ver­tre­tern des für den ÖPNV zustän­di­gen Mini­ste­ri­ums des Lan­des, dem ZPS sowie der SNS gebil­det. Der Bei­rat nimmt die ihm nach dem KDV zuge­wie­se­nen Auf­ga­ben bera­tend und emp­feh­lend wahr. Dar­über hin­aus befasst er sich mit der Ent­wick­lung des ÖPNV im Saar­land, ins­be­son­de­re um die Ziel­er­rei­chung und Maß­nah­men­um­set­zung aus dem KDV.

ÜBERSICHT DER FINANZHILFEN

Die Auf­ga­ben­trä­ger för­dern den Ver­bund­ver­kehr im saarVV durch nach­ste­hen­de Finanz­hil­fen:

  • Gewäh­rung eines Aus­gleichs­be­tra­ges an die nach § 14 Abs. 1 Satz 3 ÖPNVG berech­tig­ten Unter­neh­men zur För­de­rung des Aus­bil­dungs­ver­kehrs (Preis-Kosten-Aus­gleich)
  • Gewäh­rung zweck­ge­bun­de­ner Finanz­mit­tel gemäß § 15 Abs. 1 ÖPNVG an die kom­mu­na­len Auf­ga­ben­trä­ger (Rechts­ver­ord­nung zur Gewäh­rung der ÖPNV-Pau­scha­le gemäß § 15 ÖPNV-Gesetz).
  • Koope­ra­ti­ons- und Dienst­lei­stungs­ver­trag (KDV), Aus­gleich von ver­bund­be­ding­ten Kosten:
    • für ver­bund­be­zo­ge­ne Per­so­nal- und Sach­auf­wen­dun­gen der SNS
    • für das bei der SNS geführ­te ver­bund­be­zo­ge­ne saarVV Call- & Abo-Cen­ter und für Maß­nah­men zur Umset­zung der Ziel­stel­lun­gen bzw. pro­jekt­be­zo­ge­ne Maß­nah­men aus dem Koope­ra­ti­ons- und Dienst­lei­stungs­ver­trag

GVFG: Bun­des­ge­setz zur Ver­bes­se­rung des ÖPNV

Der Bund unter­stützt die Län­der und Kom­mu­nen mit finan­zi­el­len Mit­teln bei der Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­ver­hält­nis­se nach dem Gemein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­setz (GVFG). Mit Inkraft­tre­ten der Beschlüs­se der Föde­ra­lis­mus­re­form I haben die Län­der mehr Ver­ant­wor­tung für den Ver­kehrs­be­reich erhal­ten.

Für ÖPNV-Inve­sti­ti­ons­vor­ha­ben in Ver­dich­tungs­räu­men und den zuge­hö­ri­gen Rand­ge­bie­ten mit zuwen­dungs­fä­hi­gen Kosten ab 30 Mil­lio­nen Euro stellt der Bund Mit­tel aus dem GVFG bereit.

Auf Grund­la­ge der Beschlüs­se zum Kli­ma­schutz­pro­gramm wur­den die Bun­des­fi­nanz­hil­fen des Gemein­de­ver­kehrs­fi­nan­zie­rungs­ge­set­zes (GVFG) auf­ge­stockt: auf eine Mil­li­ar­de Euro seit 2021. Eine wei­te­re Erhö­hung ist 2025 auf dann zwei Mil­li­ar­den Euro vor­ge­se­hen. Ab 2026 steigt die­ser Betrag erneut um 1,8 Pro­zent jähr­lich.

Was wird geför­dert?

  • Die Grund­er­neue­rung von bestehen­den ÖPNV-Anla­gen (soge­nann­te “Bestands­sa­nie­rung”).
  • Den Aus- und Neu­bau von Bahn­hö­fen und Hal­te­stel­len des schie­nen­ge­bun­de­nen ÖPNV – dar­un­ter von Stra­ßen­bah­nen und U‑Bahnen.
  • Den Aus- und Neu­bau von Umstei­ge­an­la­gen zum schie­nen­ge­bun­de­nen ÖPNV in kom­mu­na­ler Bau­last — vor­aus­ge­setzt, die­se stel­len Lade­sta­tio­nen für Kraft­fahr­zeu­ge mit alter­na­ti­ven Antrie­ben bereit.

 

(Quel­le: bundesregierung.de)